Bei den Gemeindewahlen im Herbst liegt die grösste Herausforderung darin, die Nachfolge von zwei langjährigen Kleinen Landräten kompetent zu regeln. So wird etwa Statthalter Stefan Walser aufgrund der Amtszeitbeschränkung nach 12 Jahren im Amt nicht mehr antreten. Im Kleinen Landrat geht damit langjähriges Wissen zum Umgang mit der Siedlungsumgebung, Naturgefahren, Waldwirtschaft, Bike- und Wanderwegen, Strassen, Bächen und vielem mehr verloren. Themen, welche die Gemeinde im Zuge des Klimawandels immer mehr beschäftigen werden.
So scheint es für Davos ein Glücksfall, dass sich mit Claudia Bieler eine motivierte Expertin und Praktikerin in diesen Themenfeldern als Nachfolge von Stefan Walser zur Verfügung stellt. Bieler absolvierte an der SAMD die Matura, bevor sie an der ETH in Zürich Umweltnaturwissenschaften studierte. Ihre Liebe für Davos, für die Berge, für die Leute hier und für den alpinen Sport brachte sie anschliessend zurück in die Heimat, wo sie am SLF den Forschungsplatz Davos vertieft kennenlernen konnte. Danach wechselte Bieler in die Praxis.
Solide Expertin, erfahrene Praktikerin
Seit fast zehn Jahren leitet und begleitet Claudia Bieler als Regionalforstingenieurin beim kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren konkrete Projekte in der Natur, im Wald und um die Siedlung. Dazu zählen das Projekt zur Sicherung des Brienzer Rutschs, klassische Waldbauprojekte, aber auch touristische Projekte wie die Biathlon-Arena in Lenz oder Bikewege in der Lenzerheide. Bieler weiss von ihrer Tätigkeit, dass bei solchen Projekten ein sorgfältiges Abwägen der verschiedenen Interessen, seien es jene der Landeigentümer:innen, die des Tourismus, der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder der Jagd ganz entscheidend sind. «Diese Arbeit weckte in mir die Lust, für Herausforderungen mit schwierigen Spannungsfeldern gemeinsam Lösungen zu finden.» Es sei diese Fähigkeit, die sie nun auch motiviere, ihre Kenntnisse im Kleinen Landrat für ihre Heimat Davos einzusetzen.
Breites Netzwerk und vielfältige Interessen
Eine Fähigkeit, die nicht nur im Tiefbaudepartement, sondern auch in anderen Politikbereichen notwendig ist. Bieler ist sich nämlich sehr bewusst, dass sie im Fall einer Wahl nicht automatisch das Departement von Stefan Walser übernehmen kann. Obschon ihre Kompetenzen dort gut eingesetzt wären, gehen ihre Interessen in die Breite. «Als Mutter von zwei Kindern interessiere ich mich auch für ein zukunftsgerichtetes Bildungsumfeld, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für eine starke Gesundheitsversorgung», betont Bieler. Und als begeisterte Wintersportlerin, langjährige Skilehrerin kennt sie auch die Herausforderungen im Tourismus und weiss, was es bedeutet, Gastfreundschaft zu leben.
Möglichkeit für Austausch bieten
Claudia Bieler wurde am vergangenen Freitag von der Davoser SP nominiert. Dass sie die hohen Anforderungen erfüllen konnte, welche die Partei an dieses Amt stelle, freut sie sehr. Nun will Bieler auch die Davoser Bevölkerung von ihren Fähigkeiten überzeugen und wird im Rahmen des Wahlkampfs bis im Herbst viele Gelegenheiten für ein vertiefteres Kennenlernen schaffen.